Keine Frau ist vor einem Scheidenpilz sicher. Doch mit einigen einfachen Tipps und Verhaltensregeln können Frauen und Mädchen vorbeugen, um eine Infektion zu vermeiden.
Diese Tipps halten die Scheide gesund:
Die richtige Reinigung der Intimzone ist sehr wichtig! Benutzen Sie dazu klares Wasser oder eine milde, seifenfreie Waschlotion ohne Parfum. Aggressive Substanzen und Duftstoffe reizen den empfindlichen Scheidenbereich nur unnötig.
Die Scheide nur äußerlich waschen. Nehmen Sie dazu am besten die Dusche und lassen Sie warmes Wasser immer von vorne nach hinten über den Intimbereich laufen.
Verzichten Sie auf Scheidenspülungen. Das Innere der Vagina kann sich sehr gut selbst reinigen. Mit einer Spülung würden nicht nur mögliche Keime ausgeschwemmt, sondern auch die für das saure Scheidenmillieu nötigen Milchsäurebakterien.
Nach dem Stuhlgang beim Abputzen stets von vorne nach hinten wischen. So wird verhindert, dass Darmbakterien zur Scheide und in die Blase gelangen, wo sie Infektionen wie die schmerzhafte Blasenentzündung auslösen können.
Tragen Sie Slips aus atmungsaktivem Gewebe, damit es keinen Wärmestau gibt. Denn ein feuchtwarmes Klima in der Unterwäsche begünstigt Bakterienwachstum und auch Scheidenpilz. Wechseln Sie nach dem Sport durchgeschwitze Unterwäsche möglichst bald. Das gleiche gilt für Bikinihose und Badeanzug nach dem Schwimmen.
Verzichten Sie besser auf Stringtangas. Die dünne, einschneidende Schnur über Pofalte, Anus, Scheideneingang und Schamlippen reizt die Haut und wirkt wie eine Überleitung für Bakterien aus dem Darm. Falls trotzdem erwünscht: Tragen Sie den String nur für kurze Zeit.
Benutzen Sie während der Menstruation am besten atmungsaktive Binden. Wechseln Sie Tampons regelmäßig und benutzen Sie sie nur während der Blutung und nicht zum Aufsaugen von Scheidenausfluss.
Wenn Slipeinlagen verwendet werden, sollten sie atmungsaktiv sein und keine Duftstoffe enthalten.
Stärken Sie Ihre Abwehrkräfte! Ein widerstandsfähiges Immunsystem verfügt über zahlreiche Schutzbarrieren und ist recht gut in der Lage, mit eindringende Pilzen, Bakterien, Viren und Parasiten dem Körper fertig zu werden.
Dauerstress im Job oder im Alltag belastet die Psyche und damit auch die Abwehrkräfte. Sorgen Sie für ausreichende Pausen, Entspannungsphasen und genügend Schlaf!
Was Sie während und nach einer Scheidenpilz-Infektion tun können
Plagt Sie eine Scheidenpilzinfektion, sollten sie schnell handeln sollten sie schnell handeln. Bei Beschwerden können sie auf Therapie mit einem clotrimazolhaltigen Arzneimittel (rezeptfrei in der Apotheke) zurückgreifen. Denn erst nach mindestens drei Tagen Therapie können die Symptome der Pilzinfektion wirklich abgeklungen sein. Zusätzlich helfen folgende Tipps, den Scheidenpilz schnell wieder loszuwerden:
Während einer Pilzinfektion Handtücher, Unterwäsche und Bettzeug täglich bei mindestens 60 Grad Celsius mit einem Vollwaschmittel in der Waschmaschine waschen.
Verwenden Sie ein extra Handtuch für den Intimbereich.
Verzichten Sie auf einen Waschlappen – reinigen Sie Ihren Intimbereich stattdessen mit der Hand, denn Waschlappen sind ideale Nährböden für Keime.
Im Schwimmbad Handtücher unterlegen und nasse Badesachen rasch wechseln. Denn Pilze lieben Feuchtigkeit und Wärme!
Aus diesem Grund auf Hosen und Slips aus Synthetik lieber verzichten und Baumwollwäsche bevorzugen, String-Tangas nur zu besonderen Gelegenheiten tragen.
Hausmittel wie Teebaumöl, Knoblauchzehen oder Jogurt haben in der Scheide nichts zu suchen. Sie verschlimmern und verlängern häufig das Leiden.
Bei Verdacht einer Partnerinfektion den Partner gegebenenfalls mitbehandeln – so wird eine gegenseitige Ansteckung, der sogenannte Ping-Pong-Effekt, vermieden.
Bis die Intimfektion vollständig abgeklungen ist, auf Sex verzichten oder Kondome benutzen.
Das wirksame Antipilzmittel gehört auch in die Reiseapotheke, um die oft peinliche und langwierige Suche nach ärztlicher Hilfe in der Ferne und Experimente mit landesüblichen Medikamenten zu vermeiden.
Nach einer Scheidenpilzinfektion hilft eine Behandlung mit einer Milchsäurekur, das angegriffene Scheidenmillieu wieder aufzubauen.