Scheidenpilz-Mythen im Faktencheck: Stimmt es?

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Mythos 1: Scheidenpilz ist eine Geschlechtskrankheit

Nein! Es kann zwar passieren, dass auch beim Sex Pilzerreger übertragen werden. Allerdings besiedeln die Pilze oft Haut und Schleimhaut und gehören zur natürlichen Darmflora. Eine Infektion tritt erst auf, wenn das Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht gerät sowie bei geschwächter Immunabwehr.

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Mythos 2: Scheidenpilz entsteht durch mangelhafte Hygiene

Nein! Mit mangelnder Körperhygiene hat ein Vaginalpilz nichts zu tun. Im Gegenteil: Eine zu häufige und aggressive Reinigung im Intimbereich begünstigt Infektionen sogar. Denn dadurch kann das natürliche Scheidenmilieu gestört werden. Für eine gesunde Intimpflege reicht klares Wasser. Alternativ kann eine spezielle Intimwaschlotion verwendet werden.

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Mythos 3: Mit Scheidenpilz darf man nicht ins Schwimmbad

Jein! Es ist zwar sehr unwahrscheinlich, beim Schwimmen andere Frauen anzustecken. Allerdings sollten nasse Badesachen nach dem Schwimmen gewechselt und der Intimbereich sofort abgetrocknet werden. Zudem kann gechlortes Wasser die Scheidenflora angreifen und einen Scheidenpilzbefall unter Umständen verschlimmern.

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Mythos 4: Bei Scheidenpilz sollte man nichts Süßes essen

Nein! Früher wurde zur Behandlung von Scheidenpilz häufig eine streng zuckerfreie Anti-Pilz-Diät empfohlen. Dahinter steckte die Idee, den Scheidenpilz durch zuckerarme Kost "auszuhungern". Der Erreger ernährt sich zwar tatsächlich von Zucker – der Nutzen einer solchen Ernährung konnte bisher allerdings nicht wissenschaftlich belegt werden.

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Mythos 5: Ein Scheidenpilz muss immer ärztlich behandelt werden

Nein! Bei einer Scheidenpilzinfektion muss nicht immer eine*ein Ärztin*Arzt aufgesucht werden. Die Selbstbehandlung mit einem frei verkäuflichen Anti-Pilz-Mittel ist unkompliziert und dauert nur wenige Tage. Jedoch ist eine ärztliche Untersuchung grundsätzlich sinnvoll, insbesondere bei wiederkehrenden Beschwerden.

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Mythos 6: Tampons sind bei Scheidenpilz besser als Binden

Jein! Ob Tampons, Binden oder Menstruationstasse: Während der Menstruation sollten Frauen die Hygieneprodukte wählen, mit denen sie sich am wohlsten fühlen. Allerdings wird bei häufigem Scheidenpilz von Tampons eher abgeraten und Binden oder Slipeinlagen sollten möglichst atmungsaktiv sein.

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Mythos 7: Sauna und Dampfbad sind bei Scheidenpilz tabu

Nein! Bei ist Scheidenpilz auch Saunieren möglich. Zum Schutz anderer, sollten sich Betroffene in der Sauna jedoch immer auf ein Handtuch setzen. Dampfbäder oder Biosaunen mit hoher Luftfeuchtigkeit sind hingegen besser zu meiden: In dem feucht-warmen Klima fühlen sich Pilze richtig wohl.

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Mythos 8: Bei Scheidenpilz helfen Hausmittel

Nein! Eine Knoblauchzehe in der Scheide, Essigwasser oder ein mit Joghurt getränkter Tampon: Es kursieren viele Gerüchte über angeblich hilfreiche Hausmittel. Allerdings sind sie meist eher schädlich als hilfreich. Denn viele der Hausmittel gegen Scheidenpilz reizen die empfindliche Scheidenschleimhaut oder bringen Keime in die Vagina ein.

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Mythos 9: Die Unterwäsche hat nichts mit Scheidenpilz zu tun

Ja! Stringtangas, vor allem solche aus synthetischen Fasern, fördern Schmierinfektion vom Bereich des Afters in Richtung Vagina. Außerdem vermehren sich die Erreger in Feuchtigkeit besser. Geeigneter sind Slips aus Baumwolle. Unterwäsche sollte am besten bei 60 Grad Celsius gewaschen oder ein Hygienespüler verwendet werden.

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Mythos 10: Intimpiercings fördern Scheideninfektionen

Nicht jede Frau, die sich für Intimschmuck in Form eines Piercings entscheidet, muss automatisch mit häufigerem Scheidenpilz rechnen. Ein Intimpiercing kann jedoch eine Infektionsquelle für wiederkehrenden Scheidenpilz sein. Bei einer Vaginalmykose sollte das Piercing für die Zeit bis zur Heilung am besten herausgenommen werden.

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Mythos 11: Jucken, Ausfluss und Brennen – das muss ein Scheidenpilz sein!

Nein! Nicht immer steckt hinter den vermeintlich eindeutigen Symptomen eine Scheidenpilzinfektion. Jucken, Brennen oder vermehrter Ausfluss aus der Scheide können verschiedene Ursachen haben. Möglich sind beispielsweise auch eine bakterielle Vaginose, Kontaktallergie oder sexuell übertragbare Virusinfektionen (etwa Genitalherpes).

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Mythos 12: Wer sich untenrum rasiert, riskiert einen Pilz

Nein! Dieser Satz gehört ins Reich der Mythen. Allerdings raten Gynäkolog*innen im Intimbereich von einer Trockenrasur oder der Haarentfernung entgegen der natürlichen Wuchsrichtung der Haare ab. Die Rasur sorgt andernfalls für Irritationen wie Rasierpickelchen bis hin zu Haarwurzelentzündungen.

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Mythos 13: Auf öffentlichen Toiletten kann man sich infizieren

Öffentliche Toiletten haben zwar sehr viele Keime auf den Klobrillen, eine Ansteckung mit dem Scheidenpilz ist aber sehr unwahrscheinlich. Einer gesunden Scheidenflora können die Pilze nichts anhaben. Wichtig ist es hingegen, den Intimbereich von vorne nach hinten (Richtung After) zu reinigen, damit keine Darmkeime in die Scheide gelangen.

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Kommt Scheidenpilz vom Sex und sollten Frauen mit Pilzinfektion Sauna und Schwimmbad besser meiden? Wirken Hausmittel gegen die Pilzerreger? Erfahren Sie, was an den häufigsten Scheidenpilz-Mythen wirklich dran ist.

Autor*in: Simone Schamann, Medizinautorin | Sarah Baumann, Medizinredakteurin und Biologin
Letzte Aktualisierung: 08. September 2022
Quellen