Bartholinitis: Entzündung im Intimbereich

Eine Bartholinitis, auch Bartholin-Abszess oder Bartholin-Zyste, ist eine Entzündung der Bartholin-Drüsen an der Vulva der Frau. Was die Ursache ist, was Symptome sind und wie die Entzündung behandelt wird.

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© Getty Images/Nitcharee Sukhontapirom

Die Bartholinischen Drüsen (auch Bartholin-Drüsen) sind beidseits angelegte Drüsen an den großen Schamlippen der Frau, die bei sexueller Erregung ein Sekret produzieren, sodass der Scheideneingang feucht wird. Bei einer Bartholinitis sind ein oder beide Ausführungsgänge dieser Drüsen entzündet und verursachen starke Schmerzen. Es sind vor allem Frauen zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr davon betroffen, aber grundsätzlich kann die Bartholinitis in jedem Alter auftreten. Sie ist die häufigste Ursache für eine Schwellung im Intimbereich der Frau.

Im Überblick:

Symptome der Bartholinitis

Da eine Bartholinitis meist einseitig auftritt, zeigt sich eine deutliche Schwellung der Schamlippen auf einer Seite. Dazu kann ein Druckschmerz und Schmerzen beim Sitzen kommen. Zusätzlich zeigt sich eine für eine Entzündung typische Rötung. Mitunter kann auch Fieber auftreten.

Ursachen für eine Bartholinitis

Eine Bartholinitis wird in der Regel durch Bakterien ausgelöst. Häufig handelt es sich um eine der folgenden Bakterienarten:

  • Escherichia coli: Colibakterien kommen natürlicherweise im Darm vor.

  • Staphylococcus aureus: Staphylokokken befinden sich auf der menschlichen Haut und Schleimhaut, ebenso wie Streptokokken.

  • Chlamydia trachomatis: Chlamydien werden bei Sexualkontakt übertragen und können auch zu Entzündungen des Muttermundes, der Eileiter und der Harnröhre führen.

  • Neisseria gonnorhoeae: Gonokokken verursachen die Geschlechtskrankheit Gonnorrhoe (Tripper).

Meistens kommt es erst zu einer Bartholin-Zyste, die dann die Basis zur Vermehrung von körpereigenen oder fremden Keimen bietet und so zur Bartholinitis führt. Nur selten wird sie durch Keime von außen, die in den Scheideneingang geraten, verursacht.

Begünstigender Faktor für eine Bartholinitis scheint hohe sexuelle Aktivität zu sein.

Diagnose und Behandlung eines Bartholin-Abszesses

Bei Beschwerden im Intimbereich sollte immer der Frauenarzt beziehungsweise die Frauenärztin aufgesucht werden. Typische Entzündungszeichen wie Schwellung, Rötung und Schmerzen sind bei einer Bartholinitis vorhanden. Die Schwellung kann bis zu Hühnereigröße erreichen. Dabei handelt es sich um eine Eiteransammlung aufgrund der Entzündung. Zusätzlich kann Fieber vorliegen. Diagnostisch abgegrenzt werden sollte ein Furunkel.

Laboruntersuchungen des Bluts können Hinweise auf eine Entzündung im Körper geben. Auch ein Abstrich kann sinnvoll sein.

Zur Vermeidung von Komplikationen wie schwerwiegende Abszesse ist eine Behandlung der Bartholinitis sinnvoll. Dabei können für die Therapie folgendes zum Einsatz kommen:

  • Sitzbäder
  • Zugsalben
  • Rotlicht/Behandlung mit Wärme
  • Behandlung mit Antibiotika
  • bei Komplikationen: operative Eröffnung der Bartholin-Zyste

Kann einer Bartholinitis vorgebeugt werden?

Eine normale Intimhygiene ist sinnvoll, um Infektionen mit Bakterien und Keimen vorzubeugen. Allerdings kann durch eine übertriebene Hygiene die natürliche Vaginalflora zerstört werden, sodass Keime leichter eindringen können.